26
JUNE
2024

Der Unterschied zwischen Männer- und Frauenkimonos

Der Kimono, ein traditionelles japanisches Kleidungsstück, wird sowohl von Männern als auch von Frauen getragen. Doch obwohl beide Varianten auf den ersten Blick ähnlich erscheinen mögen, gibt es wesentliche Unterschiede in Design, Stil und Trageweise, die sie voneinander unterscheiden. 

In diesem Blogbeitrag werfen wir einen genaueren Blick auf die Hauptunterschiede zwischen Männer- und Frauenkimonos.

Die verschiedenen Arten von Männer- und Frauenkimonos unterscheiden sich nach dem Grad ihrer Formalität und sind daher in verschiedene Rangstufen eingeteilt. 

 

Die Wahl des passenden Kimonos für einen bestimmten Anlass wird durch diese Klassifizierung erleichtert.

Kimonos werden daher sowohl für Männer, als auch für Frauen in zwei Hauptkategorien eingeteilt: „Reisou“ (礼装, formelle Kleidung) und „Reisou igai“ (礼装以外, informelle Kleidung)

 

Frauenkimonos nach Formalität:

  • Formalkleidung (第一礼装): Die höchste Klasse, die bei wichtigen feierlichen Anlässen getragen wird. Verheiratete Frauen tragen den Tomesode, während unverheiratete Frauen den Furisode tragen.
  • Semi-Formalkleidung (略礼装): Diese Kategorie umfasst Kimonos wie Irotomesode, Houmongi und Iromuji, die bei semi-formellen Veranstaltungen wie den Schulabschlüssen der eigenen Kinder getragen werden.
  • Freizeitkleidung (しゃれ着): Dazu gehören Tsukesage, Komon und Tsumugi, die für Freizeitakitivitäten geeignet sind.

Männerkimonos nach Formalität: 

  • Formalkleidung (第一礼装): Der höchste Rang bei Männern ist der aus einem schwarzen Kimono und Haori bestehende Kurobanefutae itsumontsuki (黒羽二重五つ紋付) mit fünf Familienwappen. Dieser wird zusammen mit einem Hakama getragen.
  • Semi-Formalkleidung (準礼装): Dies umfasst den farbigen Iromontsuki, der ebenfalls mit einem Hakama getragen wird.
  • Freizeitkleidung (しゃれ着): Tsumugi oder Woll-Ensembles, die ohne Hakama getragen werden.

 

1. Arten und Anlässe 

2. Länge des Kimonos (身丈)

Die Länge eines Kimonos unterscheidet sich bei Männer- und Frauenkimonos aufgrund der unterschiedlichen Art des Tragens.

 

Frauenkimonos:

  • Frauen passen die Länge des Kimonos durch Hochbinden und Falten eines „Ohashori“ (おはしょり), einer Umschlagfalte unterhalb des Obis, an. 
  • Die Länge des Kimonos sollte idealerweise etwa 5 cm länger als die Körpergröße der Trägerin sein.

Männerkimonos:

  • Männerkimonos sind direkt auf die Körpergröße abgestimmt und benötigen kein Ohashori. Der Kimono ist so zugeschnitten, dass er ohne Hochbinden perfekt sitzt.

3. Ärmel und Seitenöffnungen (袖・身八つ口)

Die Gestaltung der Ärmel zeigt deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede.

 

Frauenkimonos:

  • Da Frauen den Kimonogürtel unter der Brust tragen, haben Frauenkimonos „Miyatsukuchi“ (身八つ口), eine seitliche Öffnung unterhalb der Ärmel, um die Bewegungsfreiheit zu erhöhen, und das Anziehen des Kimonos zu erleichtern. Zudem besitzen sie „Furi“ (振り), offene Bereiche an der Innenseite der Ärmel, die einen modischen Hintergrund haben und den Blick auf die darunter liegenden Schichten, z.B. den Stoff des Unterkimonos, lenken sollen.

Männerkimonos:

  • Männerkimonos haben geschlossene Ärmel und Seiten, ohne Miyatsukuchi oder Furi. Die Ärmel sind funktional und weniger dekorativ gestaltet.

4. Kragen (衿)

Auch die Kragenformen unterscheiden sich deutlich zwischen den Geschlechtern.

 

Frauenkimonos:

  • Der Kragen ist typischerweise ein breiter Hiroeri (広衿), der beim Tragen eingefaltet wird, um Anpassungen an die Körperform zu ermöglichen. Eine spezielle Trageweise bei Frauen ist das „Emon wo nuku“ (衣紋を抜く), bei dem der Kragen leicht vom Nacken abgezogen wird, um eine elegante Linie zu schaffen und den in der japanischen Ästhetik besonders beachteten Nacken zu betonen.

Männerkimonos:

  • Der Kragen ist ein schmaler Bôeiri (棒衿), der eng am Hals anliegt und keine zusätzliche Anpassung erfordert.

5. Gürtel (帯)

Die Position und Breite des Gürtels unterscheidet sich ebenfalls zwischen Männern und Frauen.

 

Frauenkimonos:

  • Frauen haben eine größere Auswahl an Gürteln, darunter Fukuro-Obi (für formelle Anlässe), Nagoya-Obi (für halbformelle Anlässe) und Hanhaba-Obi (für Yukata). Der Gürtel wird knapp unter der Brust und um den Bauch gebunden.

Männerkimonos:

  • Männer tragen hauptsächlich zwei Arten von Gürteln: Kaku-Obi (für formelle Anlässe) und Heko-Obi (für informelle Anlässe). Der Gürtel wird auf Höhe der Hüfte gebunden.
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