Für viele Menschen symbolisiert das Bild einer Frau in einem Kimono die Essenz japanischer Eleganz: fließende Seide, atemberaubende Muster und ein prachtvoller Obi. Kein Wunder also, dass ein "echter Kimono" auf der Wunschliste vieler Frauen und Mädchen mit einer Leidenschaft für Japan steht. Doch wenn man dann tatsächlich einen echten Kimono in die Hand bekommt, stellt man als erstes fest, dass die Teile unglaublich lang sind. Das wirft berechtigte Fragen auf: Warum sind sie so lang? Sind Japaner nicht im Durchschnitt kleiner als wir?
Der Grund für die Länge: Die Antwort auf diese Fragen ist vielschichtig und wir haben sie für euch gefunden. Kimono sind so lang, weil der Stoff an der Hüfte hochgebunden und umgefaltet wird. Diese Praxis hat mehrere Gründe, die wir euch im Folgenden erklären möchten.
Bei Frauen sollten Kimono auf jeden Fall die Knöchel bedecken, da das Zeigen der Knöchel in einigen Gesellschaftskreisen als vulgär galt. Dadurch hing der Saum des Kimonos sehr tief, oft sogar über den Boden. Da Stoff damals sehr kostbar und teuer war und man sich nicht regelmäßig neue Gewänder leisten konnte, war es üblich, den beschädigten oder verschmutzten Saum mehrfach abzuschneiden und den Kimono dennoch weiterzutragen. Der zusätzliche Stoff ermöglichte diese Praktik.
Die Stofffalte an der Hüfte hat einen praktischen Zweck. Da Kimono keine Knöpfe oder Reißverschlüsse haben, dient sie dazu, den Kimono fester verschlossen zu halten und ein Verrutschen zu verhindern. Durch das Binden der Obi und das Hochziehen der Falte wird der Kimono sicher an Ort und Stelle gehalten.
Kimono wurden oft von Generation zu Generation oder zwischen Geschwistern weitergegeben. Daher war es praktisch, dass die Länge des Kimonos angepasst werden konnte, um ihn von verschiedenen Menschen getragen werden zu können. Die großzügige Länge ermöglichte eine Flexibilität bei der Nutzung und einen einfachen Austausch zwischen Familienmitgliedern.
Fazit: Die außergewöhnliche Länge der Kimono hat mehrere Gründe, die von kulturellen Normen über praktische Überlegungen bis hin zur Möglichkeit der Weitergabe reichen. Die Länge des Kimonos erzählt eine Geschichte von Ästhetik, Nachhaltigkeit und Funktionalität. Wenn du also das nächste Mal einen Kimono siehst und dich über seine Länge wunderst, kannst du nun die Hintergründe verstehen und die tiefe Bedeutung dieser wundervollen Kleidungsstücke noch besser schätzen.
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