Japanische Tanzfächer (舞扇子, Mai-ōgi) sind wesentliche Bestandteile der traditionellen japanischen Bühnentänze wie Nihon Buyō (日本舞踊). Ihre kunstvolle Gestaltung und die geschickte Handhabung verleihen jedem Auftritt eine einzigartige Ästhetik. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die Herkunft, die Verwendung und die Besonderheiten japanischer Tanzfächer.
Laut der Nihon-Buyō-Vereinigung (Nihon Buyō Kyōkai) gehen die Ursprünge der Tanzfächer auf das Mittelalter zurück, als höfische Tänze (Bugaku, 舞楽) und religiöse Rituale das Fundament für viele heutige Tanzformen legten. Die Fächer entwickelten sich im Zuge der künstlerischen Entfaltung am kaiserlichen Hof sowie unter der Obhut berühmter Schulen des Nihon Buyō.
Historisch betrachtet wurden Fächer (扇, ōgi) nicht nur zum Abkühlen genutzt, sondern waren auch Symbole für Rang, Würde und Anmut. Besonders die faltbaren Sensu (扇子) gehörten in der Aristokratie zur gehobenen Kleidung und dienten als unverzichtbares Accessoire bei Hofzeremonien.
Der Begriff Mai-ōgi (舞扇子) bezeichnet die speziellen Fächer, die im japanischen Tanz (日本舞踊) verwendet werden. Sie unterscheiden sich von herkömmlichen Alltagsfächern sowohl im Design, in der Größe als auch in den verwendeten Materialien.
Neben dem Mai-ōgi gibt es auch andere Fächertypen wie Hi-ōgi (檜扇, aus dünnen Holzplättchen) und Uchiwa (団扇, runder Fächer), die jedoch seltener im klassischen Tanz zum Einsatz kommen.
Gemäß den Fachpublikationen des Nationaltheater-Archivs (Kokuritsu Gekijō Ākaibu) übernimmt der Tanzfächer mehrere Rollen in der Bühnenperformance:
In Kyoto, dem Zentrum traditioneller Handwerkskunst, widmen sich spezialisierte Werkstätten (z. B. Kyoto Sensu Kumiai) der Anfertigung hochwertiger Tanzfächer. Hier verschmelzen alte Techniken mit modernem Design:
Dank dieser aufwendigen Prozesse werden japanische Tanzfächer bis heute als Kunstobjekte geschätzt und sammeln weltweit Bewunderung.
Um die Schönheit und Funktionalität eines Tanzfächers lange zu erhalten, empfehlen Fächer-Fachgeschäfte (etwa der Verband Nihon no Sensu Senmonten Kyōkai) folgende Maßnahmen:
Japanische Tanzfächer sind viel mehr als bloße Requisiten: Sie verkörpern Jahrhunderte altüberlieferter Handwerkskunst, traditionelle Ästhetik und die tiefe Symbolik des Nihon Buyō. Von ihrer feinen Verarbeitung bis hin zu ihrer raffinierten Verwendung auf der Bühne – die Fächer sind unverzichtbare Begleiter eines jeden klassischen japanischen Tanzes und faszinieren sowohl Tanzbegeisterte als auch Kunstliebhaber auf der ganzen Welt.
Quellen:
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