In Japan ist es heute leider eher selten, im Alltag Männer im Kimono zu sehen. Doch in traditionellen Künsten wie der Teezeremonie (茶道), Ikebana (華道), Kabuki (歌舞伎) oder Rakugo (落語) spielt der Männerkimono nach wie vor eine wichtige Rolle.
Gerade unter Japan-Fans gibt es aber auch in Deutschland viele Männer, die gerne einmal einen Kimono tragen würden. Doch dann stellt sich die Frage: Wann trägt man welchen Kimono und worin unterscheiden sich die verschiedenen Kimono-Arten?
In diesem Artikel erfährst du alles über die verschiedenen Kimono-Typen für Männer, ihre Besonderheiten und die passenden Anlässe, um stilvoll aufzutreten.
TLDR: Der Mann und Kimono
Der Kimono (着物) ist das traditionelle japanische Gewand sowohl für die Frau, als auch für den Mann. Bei Männern besteht die formelle Kleidung typischerweise aus dem Kimono, kombiniert mit Haori (羽織, Jacke) und Hakama (袴, Hosenrock). Die spezifische Bezeichnung des Kimonos variiert je nach Anlass und Formalitätsgrad:
Montsuki (紋付): Ein schwarzer Kimono mit fünf Familienwappen, getragen bei formellen Anlässen wie Hochzeiten oder Beerdigungen. Iromontsuki (色紋付): Ein farbiger Kimono mit Familienwappen, geeignet für weniger formelle Anlässe.
Tsumugi (紬): Ein lässigerer Kimono aus handgewebter Seide, oft im Alltag getragen.
Yukata (浴衣): Ein leichter Sommerkimono aus Baumwolle, häufig bei Sommerfesten und Feuerwerken getragen.
Der Begriff „Kimono“ (着物) bedeutet wörtlich „Dinge zum Anziehen“ und wurde ursprünglich für Kleidung im Allgemeinen verwendet. Erst mit dem Einzug westlicher Mode in Japan vor etwa 150 Jahren wandelte sich die Bedeutung: „Kimono“ wurde zum Synonym für traditionelle japanische Kleidung (和服, Wafuku).
Männer-Kimonos lassen sich in drei Hauptkategorien einteilen:
Jede dieser Kategorien hat ihre eigenen Stilregeln, doch Männer-Kimonos sind insgesamt schlichter als die der Frauen und lassen sich mit wenigen Elementen variieren.
Bei feierlichen Zeremonien tragen Männer traditionell einen Hakama (袴) mit Haori (羽織, Kimono-Jacke).
Die höchste Form dieser Kleidung ist die schwarze, mit fünf Familienwappen (紋, Mon) verzierte Haori-Hakama-Kombination. Dies entspricht in der Etikette der weiblichen formellen Kleidung wie dem schwarzen Tomesode-Kimono (黒留袖, Kurotomesode).
Der „erste Rang“ unter den formellen Kimonos
Die hochwertigste Variante ist aus Habutae (羽二重), einer luxuriösen, glänzenden Seide. Ein solches Outfit besteht aus:
Diese Kombination wird von Männern traditionell bei Hochzeiten nur vom Bräutigam und/oder vom Brautvater getragen. Interessanterweise verändert sich das Design der Hakama-Streifen je nach Alter – je jünger der Träger, desto breiter die Streifen.
Da originales Sendai-Hira heutzutage eine kostbare, immaterielle Kulturerbe-Webtechnik ist, gibt es viele moderne Alternativen aus Polyester oder anderen Seidenarten.
💡 Wann trägt Mann diesen Kimono?
Für Hochzeitsgäste und festliche Anlässe:
Wer als Gast zu einer Hochzeit eingeladen ist, trägt eine farbige Kimono-Variante mit Wappen (色紋付, Iromontsuki). Auch bei der Volljährigkeitsfeier (成人式, Seijinshiki) tragen viele junge Männer diese elegante Kombination.
Ein Kimono für festliche, aber nicht hochzeremonielle Anlässe sollte elegant, aber nicht übertrieben formal sein.
Typische Stoffe für gehobene Alltagskleidung sind:
💡 Wann trägt Mann diesen Kimono?
Ein Haori (Kimono-Jacke) verleiht dem Look zusätzliche Eleganz und kann mit einem stilvollen haori-Himo ergänzt werden. Wer es noch raffinierter mag, kann mit einem passenden farbigen Kragen (掛け衿, Kakeeri) das Outfit aufwerten.
Ein weiteres wichtiges Accessoire ist der Obi (帯, Gürtel).
Im Sommer: Hakata-Obi (博多帯) – leicht und kühlend
Im Winter: Grobe, Gewebte oder farbige Obis für Wärme und Stil
Kimono-Schuhe für Männer:
Bei gehobenen Anlässen trägt man Tabi (足袋, traditionelle Socken) und Zori (草履, Ledersandalen).
💡 Styling-Tipp:
Ein Haori in einer anderen Farbe als der Kimono selbst kann für mehr Kontrast und einen modernen Touch sorgen!.
Im Gegensatz zu den formellen Varianten gibt es auch legere Kimonos für den Alltag, die entspannter und bequemer sind.
Der „Kimono-auf-die-schnelle“-Look: Das „Kinanagashi“ (着流し) Styling
Kinanagashi bedeutet, dass man den Kimono ohne Haori oder Hakama trägt – nur mit einem Obi. Das ist der lässigste und alltagstauglichste Kimono-Stil.
💡 Wann trägt man diesen Kimono?
Yukata – Der Sommerkimono
Der Yukata (浴衣) ist der bekannteste und einfachste Kimono-Typ.
Er besteht aus leichter Baumwolle oder Leinen und wird ohne Unterkleidung getragen, was ihn zur perfekten Wahl für heiße Sommerabende macht.
💡 Wann trägt Mann einen Yukata?
Obwohl sich Kimonos in ihrem Grundaufbau ähneln, gibt es einige wichtige Unterschiede zwischen Männer- und Frauen-Kimonos:
Männer-Kimonos
Frauen-Kimonos
💡 Weitere Informationen zu dem Thema findest du hier: Was sind die Unterschiede zwischen Männer- und Frauenkimonos?
Auch wenn Männer heute seltener Kimono tragen, bleibt er ein stilvolles und edles Kleidungsstück.
Warum sollte man als Mann einen Kimono tragen?
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Ob für eine Convention, ein traditionelles Event oder einfach nur als stylisches Statement – der Kimono für Männer bietet eine perfekte Gelegenheit japanische Tradition hautnah zu erleben.
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